Lupinenaktion 2012 in der Langen Rhön Rhönklub Zweigverein Bad Brückenau e.V.
Der Rhönklub Naturschutzwart der Region Saale-Sinn, Torsten Kirchner, hatte für de 22./23.06.2012 die Rhönklub-Zweigvereine zum wiederholten Mal zur sog. Lupinenaktion aufgerufen – es ist das dritte Aktionsjahr.
Während in den Vorjahren eine starke Beteiligung der Zweigvereine zu verzeichnen war, so ließ in diesem Jahr der Einsatz zu wünschen über – offenbar sind die Mitglieder von der Übermacht der Lupinen frustriert.
Der Rhönklub Zweigverein Bad Brückenau ging mit 7 Aktivisten - mit Handsensen an die Arbeit. Wie in den Vorjahren setzte sich der RK Zweigverein Bad Brückenau in dem bedeutendsten Arnika-Standort der Langen Rhön ein, um neben Arnika, den Türkenbund sowie zahlreichen Orchideen gegen das Vordringen der Lupine zu schützen.
Das Problem der Lupinenverbreitung liegt darin, dass die Lupine mit extrem starker Verbreitungskraft die heimische, charakteristische Flora der Rhönwiesen verdrängt. Lupinen sind in der Lage den Stickstoff der Luft mit Hilfe von Knöllchenbakterien im Boden zu binden – damit leisten sie an sich einen positiven Beitrag zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit. Deshalb wurde die Lupine im Zuge der Aufforstung der Hohen Rhön nach dem “Helmuth-Plan” mit den Forstkulturen in den 30-/40er Jahren des letzten Jahrhunderts ausgebracht. Doch heute zeigt sich eine verheerende Verfälschung der typischen Flora der Hochrhön, deren Landschaftsbild vor Jahrzehnten noch von Massen von Wiesenstorchschnabel und Wiesenknöterich geprägt war – heute ist die Farbenpracht der Rhönwiesen von der Lupine beherrscht bzw. verfälscht – für Unkundige und Fremde ein erfreulicher Blütenaspekt – für den kundigen Naturfreund ein riesiges Problem der Florenverfälschung.
Ganz unschuldig an dieser negativen Entwicklung der Rhönflora ist unsere “Rhönmanagement” nicht, das dafür sorgt, dass das “Land der offenen Fernen” von der natürlichen Verbuschung bzw. Bewaldung freigehalten wird und die Rhönwiesen regelmäßig gemäht werden. Dieses Management hat die Wiesen brütenden Vogelarten vorrangig bedacht und den Zeitpunkt der Wiesenmahd erst nach dem 1.Juli des Jahres geregelt. Zu diesem Zeitpunkt haben die Lupinen meist schon ihre Samenreife erreicht und streuen im Idealfall in einem Radius von ca.6,00 m um jede Staude ihre Samen.
Der Rhönklub unter der ehemaligen Präsidentin Regina Rinke hat vor 3 Jahren die Initiative ergriffen und drängt seit dem die Lupine aus floristisch besonders sensiblen Bereichen zurück, d.h. nur in kleinen floristischen Highlights tritt der Rhönklub in Aktion – die gesamte Hochrhön kann der Rhönklub nicht von der Lupine befreien.
Die Mitglieder des Rhönklub Zweigvereins Bad Brückenau haben in “ihren Arnikastandort” in diesem Jahr erneut die Blüten der Lupine abgemäht und den Aktionsradius des letzen Jahres erweitert. Es zeigen sich somit Erfolge. Die Teilnehmer sind gespannt ob im nächsten Jahr ein weiterer Rückgang der Lupine festgestellt werden kann.
Bad Brückenau, den 23.06.2012 Klaus Neisser Naturschutzwart RK ZV Bad Brückenau
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